Oberhof, Thüringer Wald

RENNSCHLITTENBAHN
Oberhof, Thüringer Wald
BESONDERHEITEN
Koordination Baugrund und Vermessung, bauphysikalische Leistungen, Energiekonzept, Brandschutzplanung, Innenausstattung, Fahrdynamische Berechnungen, Unterstützung im Fördermittelmanagement, Lichtkonzeption, Visualisierungen
AUFTRAGGEBER
Zweckverband Thüringer Wintersportzentrum Oberhof
LEISTUNGEN
Generalplanung zu: konstruktiver Ingenieurbau, Architektur, Freianlagen, Verkehrsanlagen, technische Ausrüstung (Elektro-, Automatisierungs-, Kälte-, Heizungs-, Lüftungsanlagen) Tragwerksplanung
PARTNER
IB TRABERT + PARTNER, IB Gurgel und Partner, IB HANKE + PARTNER, IB Müntz und BBS Ingenieurbüro


WETTBEWERB
Verhandlungsverfahren gemäß VgV
eingereicht für Balthasar Neumann Preis 2023

Die Rennschlitten- und Bobbahn Oberhof, die sich seit 2020 mit dem Namen LOTTO Thüringen EISARENA (https://www.wintersportzentrum-thueringen.de/eisarena/die-sportstaette) schmückt, wurde 1971 als zweite Kunstbahn der Welt eingeweiht. Sie gilt durch ihr anspruchsvolles und selektives Kurvenprofil als eine der schwersten Bahnen der Welt.
HSP erhielt 2019 nach europaweiter Ausschreibung den Zuschlag für die Generalplanung und Bauüberwachung für die Umbau- und Modernisierungsarbeiten der zuletzt 2004 sanierten Rennschlittenbahn in Oberhof.
Aufbauend auf einer gründlichen Bestandsanalyse von Bahn, den 34 Gebäuden, Infrastruktur und Technik wurden auf Basis der zuvor erarbeiteten Machbarkeitsstudie die Planungsaufgaben detailliert festgelegt.
Kern des Projektes bildeten die Umbauten an der Rennschlittenbahn Oberhof, insbesondere über 800m neue Dachkonstruktionen als freitragende Schalenelemente zur Stützenminimierung mit unter dem Dach integriertem, durchgehenden Trainergang, energetische und fahrdynamische Optimierung der Kurven durch Kürzungen und Winkelanpassungen sowie Sanierung der in der Bahnschale eingebauten Kälteleitungen, deren Dämmung und der tragenden Fundamente der Bahnschale. Die neue Bahnüberdachung entstand aus vorgefertigten Holzsegmenten, beplankt mit kupferfarbenen Schuppen. Mit dem weltweit einzigartigen Tragsystem entfällt künftig eine Vielzahl von Stützen. Das verringert die Unfallgefahr der Sportler, schafft mehr freie Sicht für TV-Übertragungen und macht den Sport für die Zuschauer wesentlich attraktiver.
Die 1.300 m lange Bahn überwindet 102 Höhenmeter, wurde um eine weitere Starthöhe, einen Kinderstart, ergänzt und verfügt nun über 5 wettkampfkonforme Starthöhen.
Für alle Gebäude der Anlage wurde ein zukunftsweisendes, auf die neuen Wettkampfformen angepasstes Funktions- und Raumprogramm entwickelt. In Konsequenz führte dies zu einer Konzentration mit einer gewünschten Doppelnutzung der Gebäudeflächen. Die Gebäudeanzahl konnte auf 14 Gebäude in Holz- oder Hybridbauweise mit einer Gesamtnutzfläche von 4.300 m2 reduziert werden. Nicht mehr benötigte Gebäude wurden rückgebaut.
Die Planung der Bahn, der Gebäude und der Infrastruktur erfolgte 3-dimensional.
Zuschauer- und Fahrzeugverkehr wurde durch den Bau einer 1.500 m neuen Fahrstraße in steil bergauf führendes Gelände konsequent getrennt. Ein neu gestalteter Haupteingang gibt der Rennschlittenbahn eine einer internationalen Sportstätte angemessenen Adresse und stimmt den Besucher auf eine atemberaubende Sportanlage ein.
Für die hohen und sich über die Jahre immer wieder ändernden Bedingungen an die Automatisierungs- und Videotechnik der Bahn wurde ein eigens entwickeltes Leerrohrsystem zur Aufnahme von bis zu 100.000 m Kabel verlegt.
Eine neue Bahnbeleuchtung lässt unterschiedliche Helligkeitsstufen auf der Bahn für Training und Wettkampf zu. Sie ist Bestandteil eines Lichtkonzeptes, welches auch die Beleuchtung der Eingänge und der Freianlagen integriert. Ein übergreifendes Energiekonzept konzentriert die derzeit dezentralen Elektroheizungen auf 3 Wärmeerzeugungsanlagen. Moderne Wärmepumpen ziehen ihre Energie aus der Abwärme der Kältezentrale, welche über ein 3.000 m langes Kaltnetz mit den neuen Heizzentralen verbunden wurde.
Die Planung der Gesamtanlage wurde in 2 Jahren umgesetzt. Für die Bauzeit sind, bis zur Durchführung der Weltmeisterschaft im Januar 2023, insgesamt 2,5 Jahre vorgesehen. Zu beachten ist hier, dass jeweils die Monate Oktober bis Februar für den Bau auf Grund der Durchführung von Training und Wettkämpfen auf der Bahn nicht zur Verfügung stehen.

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Kofinanziert von der Europäischen Union

Im Zuge der fortschreitenden Digitalisierung der Bauwirtschaft erhielt HSP im Rahmen des Programms ESF+ eine Kofinanzierung der Europäischen Union. Durch die Fördergelder wurden Beratungen im Schwerpunkt von Rationalisierungsmaßnahmen und Kostensenkungen, Technologietransfer und Technologieanwendung durchgeführt. Dazu war es notwendig, bestehende Geschäftsprozesse zu analysieren und in eine digitale Strategie zu übersetzen. Ein erster Schritt wurde nun mit der Auswahl eines ersten Softwareprodukts gegangen. Weitere werden folgen.

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